Seit Jahren habe ich nach Theo gesucht. Das letzte Mal hatte ich ihn 1999 gesehen. Und ich wusste: Er ist da – irgendwo in den unendlichen Weiten des Dachbodens. Verkramt in einem Umzugskarton. Oder etwa doch nicht? Theo ist nicht irgendein Relikt meiner Kindheit, er ist der Inbegriff meiner Kindheit. Er ist der erste Teddy, den ich selber mit meiner Oma genäht habe. Meine Oma hatte Theo sogar einen Seemannsanzug gestrickt und ich habe diese pelzige, na ja, etwas schiefe Etwas dann Theo Lingen getauft.
Jahrelang saß Theo in meinem Bett und siedelte später dann auf’s Sofa über. Wie das so ist, wenn man älter wird. Aufgrund diverser Umzüge, Studium und Aufenthalte im Ausland wanderte Theo 1999, ich glaube es war im Oktober, in einen Umzugskarton. Nur in welchen? Mittlerweile sehe ich ja ein, dass es durchaus sinnvoll ist, diese zu beschriften. Irgendwann wollte ich Theo irgendwie wiederhaben. Meinen Theo! Aber ich konnte ihn nicht finden.
Am letzten Wochenende war ich dann zum Sonntagskaffee bei meinen Eltern zu Besuch. Und mir fiel ein, dass auf dem Dachboden noch einige Umzugskartons von mir standen. Und siehe da, das Glück ist oftmals ganz nah: Gleich im ersten Karton schaute mich ein etwas verstaubtes pelziges Etwas mit verwunderten Knopfaugen an: Theo!
Sonja Schröder, Lingen