Wir operieren Kinder mit schweren Herzfehlern. Der Junge, von dem ich erzählen will, hatte eine durch eine Infektion zerstörte Herzklappe. Es ging ihm sehr schlecht. Auf dem OP-Tisch, kurz bevor die Narkose wirkte, flüsterte er: „Ich komme wieder!“ Die Operation gelang, aber wochenlang schwebte der Junge zwischen Leben und Tod. Die Infektion hatte alle Organe geschädigt, und wir glaubten lange nicht, dass er überleben würde. Schließlich aber besserte sich sein Zustand, und wir konnten ihn in die Rehabilitation überweisen. Jetzt, nach Monaten, erreichte uns ein Brief der Eltern: Ihr Sohn sei wieder zu Hause. Ein Bild war beigelegt, es zeigte einen blassen, dünnen, aber lachenden kleinen Jungen. Darunter stand in Kritzelschrift: „Ich bin wieder da!“ Dieses Bild hat meine Woche wärmer gemacht.
Tilmann Röhl, Stuttgart