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Rassismus an der Discotür

 

Türsteher müssen nicht jede Person in ihren Club lassen, dafür gibt es gute Gründe: Vielleicht ist jemand zu jung, nicht gut genug gekleidet, oder der Raum ist einfach überfüllt. Dass bei diesem Auswahlverfahren manchmal aber auch offener Rassismus eine Rolle spielt, das musste ich vor ein paar Wochen vor einem Club in meiner Heimatstadt
erleben. Als ich mit einigen Freunden, zwei davon afrikanischer Herkunft, zum Eingang kam, gab uns einer der Türsteher zu verstehen, dass diese beiden draußen bleiben müssten. Seine Antwort auf die Frage nach einer Begründung lautete: „Die kommen hier nicht rein. Das ist die Begründung.“ Als ich bemerkte, dass dies rassistisch sei, erntete ich nur Gleichgültigkeit, auch von den anderen Türstehern. Dieser Vorfall hat mich sehr wütend gemacht. Ich konnte kaum fassen, mit so offenem Rassismus konfrontiert worden zu sein, und das in Deutschland. Doch einer der Freunde, gegen den er gerichtet war, meinte, ich solle mich nicht ärgern, das würde öfter passieren.
Man müsse es eben akzeptieren. Aber gerade diese Normalität finde ich ungeheuerlich. In unserer Gesellschaft, die immer multikultureller wird, ist Rassentrennung anscheinend immer noch alltäglich.


Christina Gotter, Königswinter