Ein Bild aus den Zeiten der Analogfotografie, entstanden im Jahr 2001 auf meiner ersten Rucksackreise durch Lateinamerika: Ich konnte kaum Spanisch, war sehr jung, voller Erwartungen und ziemlich überfordert von der neuen Welt. Im Nirgendwo zwischen Argentinien und Chile, nahe dem kleinen Bergstädtchen Uspallata, machte ich diese Aufnahme.
Ich dachte ja immer, die Deutschen würden es mit den Regeln etwas übertreiben. Aber hier, am Fuß der Anden, inmitten endloser Abgeschiedenheit und Hunderte Kilometer von der nächstgrößeren Stadt entfernt, stand ein einsames Schild, und auf diesem einsamen Schild stand: „Destruir señales es un delito“ – Schilder zu zerstören ist ein Vergehen. Wie klein schien die Welt, wie widersprüchlich und seltsam. Ich konnte nur noch lachen: Willkommen zu Hause!
Tina Weber, Jena