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Lernen von den Urenkeln

 

86 Jahre lang war ich in meiner Heimatstadt Düsseldorf verwurzelt. Zuletzt wohnte ich dort allein. Da riefen mich meine Tochter und ihre Familie zu sich ins Schwabenland. Kurz entschlossen zog ich um. Beim Abschied sagte mein Nachbar: „Wenn das man gut geht! Einen uralten Baum kann man nicht verpflanzen.“ Doch ich war fest davon überzeugt, dass es gut gehen würde, und nun „wurzele“ ich schon fast zwei Jahre mit herrlichem Blick auf die Schwäbische Alb. Der Kern der Sache: Nicht nur, dass ich von der Fürsorge und Liebe meiner Familie durch mein neues Dasein getragen werde, nein, ich erlebe täglich im Umgang mit meinen beiden Urenkelkindern eine neue, lebendige Welt. Ich lerne zum Beispiel neue Methoden der Kindererziehung kennen. Kein „Sei still!“, „Hör auf!“, „Benimm dich!“. Der Umgang mit den Kindern ist verständnisvoller, ja partnerschaftlich, mit großem Vertrauen in ihre Stärke. Das macht mich glücklich und reicher.

Anna Schäfer, Schwäbisch Gmünd