Die Geschichte des Ruhrgebietes, sie wird immer wieder gern erzählt. Die Kohle, die wachsende Industrie, der stetige Wandel und die Kumpel mit ihrem, nun ja, geringen Hang zur bürgerlichen Kultur. Heute wissen wir: Das war so gewollt. Schließlich waren Arbeiter – zum Arbeiten da und nicht für die Oper. Dann machten die Zechen dicht, und manche Wurstbude, wie die in Recklinghausen auf dem oberen Bild, musste mangels Kundschaft schließen.
Das, was man einen „gelungenen Strukturwandel“ nannte, brachte nun dieses Jahr der Stadt Essen und dem ganzen Revier den Titel der „Kulturhauptstadt 2010“, und plötzlich ist auch im Ruhrgebiet die Kultur in aller Munde. Wir wissen jetzt: Kultur ist überall, Kultur ist machbar, und aus dem Hunger auf einen fetten Imbiss wird ebenfalls Kultur – Wurstkultur. Das Bild aus 2010 habe ich in Dortmund aufgenommen.
Günter Mowe, Dortmund