1980 war ich 15 Jahre alt und stand während eines Kurzurlaubes im Harz mit der Familie an einem Aussichtspunkt, der einen Blick in das fremde Land DDR ermöglichte. Der Grenzort Ellrich lag sichtbar, aber unerreichbar in der Sperrzone, der Eiserne Vorhang ließ nur Güterzüge durch. Der Weg in der Bildmitte führt in den sogenannten Todesstreifen. Wie viele andere dachten auch wir: „Ob man dort wohl jemals wird hinkommen können?“ 2010: Die Bäume sind gewachsen. Sonst könnte man sehen, dass die Postenbrücke und der Grenzzaun längst auf dem Schrottplatz der Geschichte gelandet sind und dass auf der freien Fläche zur Linken ein Wohngebiet entstanden ist. In einem dieser Häuser wohne ich seit 1997.
Erik Onnen, Ellrich