Unsere Spülmaschine war zur Reparatur. Es häuften sich daher nicht unerhebliche Geschirrberge in der Küche, die ich ziemlich missmutig beseitigte. Hausarbeit ist sowieso nicht gerade meine liebste Beschäftigung. Als der Abwasch mal wieder anstand und ich gerade mit mir rang, ob ich die Arbeit sofort oder nach einer Gnadenfrist von weiteren 10 Minuten erledigen sollte, erschien der Freund meiner Tochter, der gerade im Haus war, in der Küche: Er erwärmte wortlos das Spülwasser und beseitigte, mit einem leisen Liedchen auf den Lippen, ohne großes Aufheben „das ganze Theater“. Ich konnte derweil in aller Ruhe meine Zeitung lesen und meinen Kaffee trinken. Das Leben kann so schön sein!
Birgit Matrisch-Dinkler, Bochum