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Mittagspause auf dem Meer

 

Manchmal, aber eben nur manchmal, erlaubt es mein Schicksal, gen Mittag das Büro zu verlassen, die Krawatte abzustreifen und zum nahegelegenen Meer zu eilen. Der Wind läßt heut‘ die Bäume sich biegen, ab und zu ein Sonnenstrahl sich durch die dahinziehenden Wolken blicken. Das Surfboard zum Wasser tragen, das Segel trimmen, den wärmenden Anzug an und los: Kaum daß ich das Ufer hinter mir lasse, trägt mich der zunehmende Wind aufs Meer hinaus, schiebt mich mit seiner Kraft voraus, läßt mich eins werden mit den Elementen der Natur. Das Gleiten geht über in diese berauschende Geschwindigkeit, meine Gedanken können schon längst nicht mehr folgen, meine Sinne genießen – und ich fühle tiefe, ganz tiefe Dankbarkeit, für dieses Geschenk, für das Leben.

Karl Suhle, Minden, Nähe Steinhuder Meer