Stundenlang warten und probieren, doch immer wieder die Meldung: „Diese Seite kann nicht aufgerufen werden. Bitte versuchen Sie es später … später … später.“ Wann auch immer. Und trotzdem ist das Internet auch aus Kamerun nicht mehr wegzudenken. Es ist Informationsquelle, Kommunikationsmittel und ebenso – Einnahmequelle für diverse Techniker. Zum Beispiel: Das Netz funktioniert nicht. Wir gehen zum Provider. „Habt ihr bezahlt?“, fragt die Mitarbeiterin. Und ob! Ja, dann sei es ein allgemeines Problem, versucht sie uns zu trösten. „Warum klappt’s dann beim Nachbarn?“ – „Okay, ich schicke jemanden vorbei.“ Dieser Jemand sagt dann den Termin ab, weil es regnet oder sein Auto kaputt ist. Oder er kommt gar nicht, bis man wieder anruft. Als er endlich da ist, tritt überraschend der Vorführeffekt ein. Falls nicht, schaut er mich – die einzige Weiße im Büro – an: „Madame, du (wer sonst?) musst einen neuen Router kaufen!“
Der Router ist zwar brandneu, gerade drei Monate alt. Doch Garantie ist eine europäische Erfindung. Was bleibt mir übrig? Stromschwankungen, Viren, Gewitter, schlechte Qualitätsware – irgendwas scheint die Lebensdauer dieser Geräte drastisch zu verkürzen. Also spendiere ich wieder einmal umgerechnet gut 100 Euro. (Immerhin können wir einen der zahlreichen Computerzubehörverkäufer glücklich machen.) Am nächsten Tag findet unser Experte heraus, dass die Netzwerkkarte nicht funktioniert. Die tauscht dann ein anderer Kollege aus. Vorübergehend ist damit das Problem gelöst. Doch schon am nächsten Montag, siehe da, große Überraschung: „Diese Seite…“
Seit fast zwei Jahren lebt Tabea Müller, 37, im Nordwesten Kameruns. Als Sozialmanagerin berät sie Frauen, unterstützt ein Alphabetisierungsprogramm und andere Projekte. Hier erzählt sie jede Woche über den Alltag im Inneren Afrikas.