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Lieber Herr Schmidt,

 

© Marcus Brandt/dpa

als Sie Kanzler wurden, habe ich schon lange nicht mehr in Deutschland gewohnt und gewählt. Trotzdem waren Sie mir nahe, Sie und Loki. Sie waren mein Kanzler in meinem Deutschland. Jetzt werden Sie sicher Wochen oder Monate brauchen, um all die Post zu lesen von den Menschen, die zusammen mit Ihnen von Loki Abschied genommen haben. Ich habe die Trauerfreier im Fernsehen miterlebt und es tat mir gut. Ich habe mich in Gedanken vorgedrängelt und saß mit Ihnen und Ihrer Familie in der ersten Reihe. Am Freitag erscheint hier in Bergamo die ZEIT, aber diesmal war sie schon vergriffen, als ich kam. Die ZEIT-Leser von Bergamo hatten sie wohl alle schon gekauft: unsere ohnmächtige Art, mit Ihnen zu trauern.

Marianne Broszio, Bergamo, Italien