Außergewöhnlich viel Schnee im Ruhrgebiet, Busse und Bahnen stellen teilweise die Fahrten ein, die Müllabfuhr kommt nicht mehr durch, dem städtischen Winterdienst geht das Salz aus, Nebenstraßen versinken in meterhohen Schneebergen. Ein alter Mann versucht, mit seinem Rollator die Straße zu überqueren und scheitert schon an den Schneeverwehungen am Straßenrand. Der junge exzentrische Friseur aus dem Laden gegenüber kommt herübergespurtet, führt den alten Herrn sicher über die Straße bis zum Festhalten an die Hauswand, dann läuft er zurück und trägt den mit Einkäufen beladenen Rollator über die Straße.
Ein Auto bleibt in der Kurve im Schnee stecken, nichts geht mehr. Der Fahrer steigt aus und geht um den Wagen herum, er hinkt. Ein Passant bleibt stehen, weitere Menschen kommen aus den Häusern, man schiebt und schaufelt und lacht, legt eine Matte unter, erneute Versuche, der Wagen kann weiter fahren und die Helfer winken. All das schnell und ohne Aufheben, man sieht und hilft. Ein gutes Gefühl: Komm zur Ruhr!
Christa Grewe, Gelsenkirchen