Ich wache morgens gegen 10 Uhr auf. Das Tageslicht dämmert, und mein erster Gedanke ist die Dekadenz, so lange im Bett bleiben zu können, aufzuwachen im Rythmus der Natur, der hier im Norden Alaskas ein anderer ist als in der alten Heimat Deutschland. Die Wintersonnwende ist vorbei, das Licht kommt langsam zurück. Täglich gewinnen wir schon wieder mehr als eine Minute Tageslicht. Wenn es erst März ist, wird es schon morgens gegen 5 Uhr wieder hell. Dann will ich auch wieder früher aufstehen, und hinterm Fenster die gleißende Morgensonne und den Schnee geniessen. Im Sommer, wenn die deutschen Gäste zu mir in mein Bed&Breakfast kommen, ist Mittsommernacht, und es ist die ganze Nacht hell. Dann will ich oft überhaupt nicht ins Bett.
Helga Wagenleiter, Fairbanks, Alaska