Woher ich komme, will der Taxifahrer aus Eritrea wissen, zu dem ich in San Diego ins Auto steige. Ich sage es ihm. „Ah, Germany!“, ruft er aus. Ich höre das öfter. Die einen, die in Rheinland-Pfalz stationiert waren, schwärmen dann von Schnitzel und Kartoffelsalat, die anderen von den deutschen Autobahnen. Und eine amerikanische Kollegin meinte, dass sie mit Deutschland nur zwei Sachen verbinde: Bier und Nazis. Mein Taxifahrer ereifert sich. Er habe ein Buch von diesem Deutschen gelesen. Sein Name … Ich fange an zu schwitzen und starre aus dem Fenster. Ich mag diese politischen Diskussionen nicht. Dann fällt es ihm wieder ein. Sein Name sei Kant. Immanuel Kant. „He is such a great guy!“ Ob ich von ihm schon was gelesen hätte, fragt der Taxifahrer aus Eritrea. Ich schüttle den Kopf.
Christina Sander, Niederfell, Rheinland-Pfalz