nach Hermann Hesses „Stufen“
Wie mancher Manne schnarcht und Ruh
Der Unruh weicht, sägst jede Nacht auch Du
Unzähl’ge Bäume und die Frau beginnt zu lauern
Zur Unzeit gar – das darf nicht ewig dauern.
Es muss die Frau bei jedem Schnarchesrufe
Bereit zum Abschied sein und sich abwenden,
Um sich statt Tapferkeit und ohne Kummer
Straff’ren Gaumensegeln zuzuwenden.
Denn jedem Grunzen wohnt ein Schweine inne,
Das uns abtörnt und hilft, zu gehen.
Statt wenig heiter fortan still zu leiden,
Befreien wir uns vom Schnauben und vom Knattern
Des Zungengrundes wiederkehrend Flattern
Wolln nun entspannen, Dämmernächte meiden.
Kaum warn wir wohlig schlummernd an der Schulter
Und traulich eingenickt, da folgt Erschrecken
Nicht mehr bereit zu abendlicher Folter
Kein lärmendes Getös soll uns mehr wecken.
Es wird vielleicht auch noch die Todesstunde
Manch‘ Frau solch Krach entgegen senden,
Doch für mich wird das nun endlich enden…
Wohlan Frau, nimm Dir’n Neuen und gesunde!
Silke Mardorf, Hannover