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Was mein Leben reicher macht

 

Säter Winter. Ich fahre zur Weide, um meine Lieblinge zu besuchen – erst die Rinder, dann die Kinder, wie meine Tochter einst durchaus versändnisvoll bemerkte – , die eine oder andere langhaarige Schönheit vielleicht zu kämmen, den mir entgegen gereckten Hals zu kraulen. Die Kuhkulleraugen sind dabei voll Wonne weggedreht und sehen nicht den finster bewölkten Himmel. Doch eh ich so recht loslege mit der Highland-Pflege sehe ich das Wunder aus der etwas abseits liegenden Gefährtin: ein frisch geborenes Kalb, noch feucht und klebrig in der Nähe der wärmenden Mutter. Hinrennen, ja -fliegen, nach dem Geschlecht sehen, gleich anfangen, einen Namen zu ergrübeln, ach, welch eine Freude, welcher Jubel in mir!

Und abends der Begrüßungswhisky, einer für einen Bullen, zwei für ein Rind. Geschlechtergerechtigkeit gibt es auch hier nicht, auf meiner Weide in den Düsseldorfer Highlands.

Dr. Annemarie Neumann-Kleinpaul, Düsseldorf