Im Herbst 1926 kauften meine Eltern in Königsberg ihr erstes Automobil, einen Hanomag 2/10 PS, einen Zweisitzer, genannt »Kommissbrot«, und natürlich wurde ich, damals zwei Jahre alt, am Steuer fotografiert. Meine Mutter erhielt ihren Führerschein im Jahr darauf und benutzte den Wagen manchmal für Einkäufe in der Stadt. Als ihr einmal auf dem verkehrsreichsten Platz von Königsberg der Motor abstarb, versuchte sie, ihn mit einer Handkurbel wieder zum Laufen zu bringen, was ihr in der Aufregung nicht gelang. »Sehn Se, Frolleinchen«, sagte da einer Zuschauer, »Se sollten besser nur een Kinderwajen fahren «, und nahm ihr die Kurbel aus der Hand. Ich selbst machte den Führerschein 1963, und mein erster Wagen war ein VW Käfer. Vorsichtshalber warnte mich der Fahrlehrer davor, auf der Autobahn schneller als 100 Stundenkilometer zu fahren, »da es Sie dann aus der Kurve tragen könnte«. Inzwischen bin ich wohl bei meinem letzten Wagen angelangt, einem VW Polo Automatik, schadstoffarm, Jahrgang 1998. Den möchte ich fahren, solange der TÜV und meine Fahrtüchtigkeit es erlauben.
Tione Raht, München