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Zeitsprung

 

Als wir 2001 in Sizilien Urlaub gemacht hatten, kamen wir mit Wäscheklammern zurück, von denen man in Berlin auch heute nur träumen kann. Wir gehören noch zu der Minderheit, die der Wäsche frische statt heiße Luft zum Trocknen gönnt, und waren glücklich, nun Produkte zu besitzen, die perfekt klammerten. 2008, im verflixten siebten Jahr danach, hatte sich der Bestand so reduziert, dass Neuanschaffung angesagt war. Es folgte eine Enttäuschung nach der anderen: Die erste Kunststoffklammer ging gerade noch so, die zweite aber, von 2009, rutschte nur auf der Leine. Auch Chinaware aus Holz, klein und schwach, ließ bis 2011 die Wäsche sogar von der Leine fallen. Der Urlaub 2011 auf Sardinien brachte die Wende. Da gab es doch tatsächlich Klammern, die den sizilianischen ähnelten, und wir kauften sie. Wir erinnerten uns unserer Freunde von dort, die dann die Rettung bescherten. Diese Klammern sind genauso lang wie die von 2001, ein wenig schlanker, obwohl sie den Namen »elefanti« tragen. Und sie sind sehr gut. Ein Zeitsprung, der Negatives bewirkt, kann durch Reisen ins Positive korrigiert werden.
Wolfgang K. Albrecht-Schoeck, Berlin