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Akklimatisieren: Mein Wort-Schatz

 

Ich mag das Wort akklimatisieren. In den achtziger Jahren fuhr ich als Kind jedes Jahr mit meinen Großeltern in den Urlaub. Egal, ob im Sommer am Gardasee oder im Herbst an der Nordsee – erst mussten wir uns langsam an die ungewohnten Temperaturen, das andere Essen, die raue Luft gewöhnen. In der Hitze Italiens verließ man zur Mittagszeit den Strand, um sich in der Kühle des Hotelzimmers eine Auszeit zu gönnen, in Büsum war Barfußlaufen in den ersten Tagen tabu. Körper und Seele mussten erst mal ankommen können. Nach drei bis vier Tagen fing der Urlaub dann so richtig an! Heute jetten wir für zwei Nächte zum Sightseeing oder über Silvester in die Karibik. Mein Lieblingswort und sein Sinn spielen dabei keine Rolle mehr. Dafür haben wir gar nicht die Zeit! Vielleicht hat man deshalb manchmal das Gefühl, gar nicht weg gewesen zu sein!

Simona Ernst, Hamburg