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Geburt

 

(Nach Rainer Maria Rilke, »Abschied«)

Wie hab ich das gefühlt was Ankunft heißt.
Wie weiß ichs noch: ein winzges Unbekanntes
und plötzlich doch so ganz und gar Verwandtes
kommt an. Ist da. Wie lang sind wir gereist!

Wie war da kaum mehr Kraft, noch durchzuhalten,
als uns auf halbem Weg der Mut verließ.
War kein Spaziergang, nein: Naturgewalten!
Und dann – ganz klein und zart und nichts als dies:

Ein Lächeln, schon so ganz auf mich bezogen,
ein leise, freundlich Lächelndes, wohl kaum
erklärbar, fassbar. Beinah wie ein Traum,
dass du uns, kleines Vöglein, zugeflogen!

Susanne Fichte, Erfurt