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Wer hat schon einmal ein Denkmal ramponiert?

 

»Honecker verrecke«, »Wir wollen Freiheit«, »Weg mit der Mauer«, »Frieden schaffen ohne Waffen« – immer wieder gab es in der DDR solche Wandinschriften. Sie wurden mit Ölfarbe angemalt, mit Spraydosen angesprüht oder mittels Kreide angeschrieben. Am Historischen Seminar der Universität Leipzig schreibe ich eine Dissertation über Graffiti in der DDR und habe bereits mehr als 3500 Beispiele recherchiert. Nun bin ich auf der Suche nach Zeitzeugen, die zwischen 1961 und 1989 im Gebiet der heutigen Bundesländer Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen Graffiti an Wände geschrieben haben. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um einmalige oder mehrfache Aktionen handelte oder welche Themen angesprochen wurden. Mich interessieren vor allem die Motive der Menschen, die sich mittels Graffiti für die Etablierung einer kritischen Gegenöffentlichkeit eingesetzt haben. Des Weiteren suche ich nach Zeitzeugen, die im gleichen Gebiet Fahnen beschädigt, Plakate abgerissen oder Denkmäler ramponiert haben.

Sören Zöger
zoeger@freenet.de