Während die Erwachsenen unter den Schrecken des Vernichtungskrieges litten, hatte ich als achtjähriger Junge vom Dorf andere Sorgen, wie diese Feldpost zeigt. Was mich so beeindruckt: dass meine Mutter den Brief wirklich abschickte und mein Vater ihn in allen Kriegswirren auch erhielt. Dass er ihn aufbewahrte und mitnahm, als er verwundet aus Stalingrad herausgeflogen wurde, und ihn während der Kriegsgefangenschaft immer bei sich trug. Heute berührt es mich, dass meine Eltern mich und meine Seelenpein so ernst nahmen. Übrigens strotzten meine Briefe vor Rechtschreibfehlern, obwohl ich regelmäßig stolz berichtete, ich hätte wieder null Fehler im Diktat geschafft … und trotzdem bin ich später Lehrer und Lehrer-Ausbilder geworden.
Günter Heizmann, Braunschweig