Neulich fiel es mir mal wieder ein, das hübsche Wort Stelldichein. Es bezeichnet das (heimliche) Treffen (frisch) verliebter Menschen. Offenbar geht es auf das französische »Rendezvous«, zurück, das allerdings früher mehr im militärischen Zusammenhang gebräuchlich war: se rendre = sich irgendwohin begeben; rendez vous = begebt euch (wohin) – so benannt aufgrund der gleichlautenden Aufforderung an Soldaten, sich zu versammeln (nach: Kluge, Etymolog. Wörterbuch der deutschen Sprache). Laut Ernst Wasserzieher hat Joachim H. Campe, Sprachforscher und Verleger, den Begriff »Stelldichein« 1791 als Ersatz für das »Rendezvous « geprägt. Schon der Klang ist herrlich – sprechen Sie es ein paarmal nach! Manchmal wird es noch gebraucht, da geben sich etwa Politiker auf einem Klimagipfel oder die futtersuchenden Singvögel im Garten ein Stelldichein. Für mich aber bleibt die amouröse Konstellation die schönste!
Christoph Schirmer, Aachen