»Wir sind so klug, und dennoch spukt’s in Tegel«. So steht es in Goethes Faust, in der Walpurgisnachtszene. Und so wurde das Dorf Tegel in der Weltliteratur bekannt. 1920 wurde es von Groß-Berlin eingemeindet. Das alte Bild habe ich in einem Nachlass gefunden, es stammt etwa aus dem Jahr 1910, ist also mehr als hundert Jahre alt.
Ich habe leider die idyllische Zeit mit den Vorgärten nicht mehr erlebt, aber als ich 1935 in dem rot geklinkerten Haus geboren wurde, fuhr noch die quietschende Straßenbahn von Tegel nach Heiligensee und Tegelort. Sie fuhr noch bis zum Jahr 1958.
Das Haus hat den Krieg gut überstanden, das Uhrengeschäft, das einst meinem Großvater gehörte, existiert auch noch, aber ansonsten ist die Berliner Straße zu einer vierspurigen Durchgangsstraße geworden. Das im Jahr 1900 erbaute Haus wurde liebevoll renoviert und erinnert wenigstens äußerlich noch an die gute (?) alte Zeit.
Peter Schumacher, Hamburg