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Das ist mein Ding

 

Meine Großmutter schenkte mir, als ich etwa vier Jahre alt war, dieses kleine Fläschchen uralt lavendel mit einem letzten Tröpfchen Parfüm. Damit ich mich möglichst lange mit diesem Duft benetzen konnte, verdünnte ich den Tropfen zu immer höheren homöopathischen Potenzen. Kräftiges und langes Schütteln sollte helfen, alle Duftreste aus dem Flascheninneren zu lösen. Meine Mutter zweifelte am Erfolg meiner Anstrengungen. Als der Flakon leer war, steckte ich das Flaschenhälschen in mein Nasenloch, um die allerletzten Lavendelmoleküle zu erhaschen. Und was soll ich sagen? 40 Jahre später duftet es – so meine ich zumindest – immer noch nach Lavendel und Omi.

Georgia Wendling-Platz, Landshut