Als Künstler waren Bildertransporte für mich unvermeidlich, ebenso Zeitsprünge. Ein Erkenntnissprung ergab sich daraus offenbar nicht, wie die Bildbeispiele belegen. 1979 brachte ich ein drei Meter langes und fast zwei Meter breites Keilrahmenleisten-Bild seitlich an meinem VW Käfer an, um es zu einer Ausstellung zu transportieren. Das schien mir die sicherste aller möglichen Befestigungen zu sein, mit Verzurrungen rund ums Auto herum. Allerdings bemerkte ich, dass ich aus der Distanz von der Besatzung eines Streifenwagens sehr geduldig beobachtet wurde. Als ich anfuhr, folgten mir die Beamten argwöhnisch – eine für mich kaum erträgliche Spannung. Doch die Polizisten ließen mich unbehelligt ziehen. Narrenfreiheit?
Als ich kürzlich wieder einmal eine Malerei (zwei mal zwei Meter) in eine Galerie bringen musste, kompensierte ich die Überbreite durch einen provisorischen Unterbau (frei nach Pythagoras). Die Fahrt verlief ohne Polizeiaufsicht. Nur der Fahrtwind trieb sein höchst aufregendes Spiel.
Dirk Schäfer, Wuppertal