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Kompost der Welt

 

(nach Joseph von Eichendorff, »Komm, Trost der Welt«)

Kompost der Welt, du schwere Fracht,
Wie rutschst du aus dem Eimer sacht!
Die Lüfte, all die scharfen!
Ich pfeif, von Küchenarbeit müd,
Ein leises, kleines Abendlied,
Die Kinder längst schon schlafen.

Die Jahre wie die Wolken gehn
Und lassen mich hier einsam stehn
mit dem, was nicht verzehret.
Da kam viel Kleingetier zu mir,
wenn ich im Gartenwinkel hier
gedankenvoll geleeret.

Kompost der Welt in stiller Nacht!
Und alles, was uns Sorgen macht,
kommt auch auf diesen Haufen.
Ach, könnten wir in aller Ruh
auch noch in vielen Jahren zu
solch einem Haufen laufen!

Christoph Noth, Ammerbuch-Entringen