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Ach, du liebe Güte: Mein Wort-Schatz

 

Schon lange habe ich nicht mehr »Ach, du liebe Güte!« gehört. Ob es daran liegt, dass die Güte an sich eine eher unpopuläre Eigenschaft geworden ist?

Wie herrlich nostalgisch hört es sich an, wenn die Köchin beim An- blick des überkochenden Topfes ausruft: »Ach, du liebe Güte!« Oder der unerwartete Besuch vor der Tür steht und die tüchtige Hausfrau gerade beim Stöbern überrascht wird: »Ach, du liebe Güte!« Die Frage ist auch: Wenden sie sich an die Güte direkt, um ein »gütiges« Einwirken einer immateriellen Kraft zu erlangen, oder machen sie nur ihrem Erschrecken Luft? Und überhaupt: Wie wirkt der Ausruf? Wer hört ihn? Wer hilft? Fragen über Fragen.

Auf jeden Fall wirkt das Anrufen der Güte immer beruhigend: Die Güte ist groß und großherzig. Wie wohltuend, zu wissen, dass es mehr gibt als Schrecken und Verunsiche- rung, nämlich die »liebe Güte«!

Beatrix Strobl, Eurasburg, Oberbayern