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Hienieden: Mein Wort-Schatz

 

Aus meiner Kindheit ist mir das Wort hienieden im Gedächtnis geblieben. Klar, auch ich spreche heute von »auf dieser Erde«, aber wie nüchtern und kühl klingt diese moderne Ausdrucksweise. »Hienieden« jedoch lässt ein wenig von Schönheit, Poesie und Übernatürlichkeit empfinden, zumal in der Weihnachtszeit. Denn wenn in der Heiligen Nacht die Strophe des Liedes gesungen wurde, in der dieses Wort steht, war ich von Ehrfurcht und Freude ergriffen. »Heiligste Nacht, heiligste Nacht. Finsternis weichet, es strahlet hienieden lieblich und prächtig vom Himmel ein Licht.« Der Text ist mir auch nach mehr als sechzig Jahren noch geläufig. Auch am kommenden Weihnachtsfest werde ich mich an damals erinnern und bedauern, dass das Lied im Katholischen Gesangbuch unserer Diözese (Augsburg) nicht mehr enthalten ist.

Karl-Josef Mewaldt, Buxheim, Schwaben