Zu Weihnachten 1944 sandte mein Großvater diese auf dünnem Pergamentpapier gemalten Grüße an seine Familie ins Sudetenland. Damals war er als Funker in der Festung Saint-Nazaire an der Loire-Mündung eingeschlossen. Nach Kriegsende verbrachte er noch drei Jahre in französischer Gefangenschaft. Dieses Jahr aber feiert unsere Familie Weihnachten mit Gästen aus Frankreich: Mein ältester Bruder hat eine Französin geheiratet. Mit dem Baby Clara und den Schwiegereltern sind sie zu uns gekommen. Welch ein Wandel nach drei Kriegen zwischen Frankreich und Deutschland innerhalb eines Jahrhunderts!
Susanne Hönig, Oberankenreute, Baden-Württemberg