»Was ist das denn?« Das Ding lag auf dem Küchentisch meiner Schwester, lang ist’s her, und stellte sich heraus als ein von einem befreundeten Hufschmied gefertigter Flaschenöffner. Er begeisterte mich sofort mit seiner bis auf den kecken Kringel schnörkellosen Schönheit und seiner perfekten Funktionalität. Weihnachten drauf hat sie ihn mir geschenkt, und seitdem öffnet er mir Flaschen, hebelt Kakao- und Teedosen auf und hält mir, quer drübergelegt, Bücher offen, ohne allzu viel vom Text zu verdecken. Dazwischen hängt er in der Küche zwischen all den durchgestylten Edelstahlutensilien, urwüchsig, schwer und ein bisschen trotzig.
Hans Carl von Werthern, Berlin