Gestern schoss mir beim Anblick einer schief aufgesetzten Baskenmütze das Wort Keck durch den Kopf. Was für ein schönes, selten gebrauchtes Wort! Man sieht förmlich, wie es das Köpfchen reckt, das Kinn ein bisschen nach vorne geschoben, die Augen blitzend: »Na, wie weit kann ich wohl gehen?« Keck ist die kleine Schwester von Kühn und Mutig, hat noch nicht deren Ernst, und entfernte Kusine des etwas unbedarften Tollkühn, der, obwohl schon älter, irgendwie nicht richtig erwachsen werden will. Keck aber ist noch jung, unbekümmert, verspielt wie ein junger Hund. Für Keck ist noch alles leicht.
Charlotte Bensch, Weimar