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Finsteröllchen: Mein Wort-Schatz

 

Wenn in meiner Jugendzeit das Wort Finsteröllchen in den Mund genommen wurde, rückte man zusammen, als gelte es, ein Geheimnis zu verbergen. Das Wort tauchte in die Abgründe der unerlaubten Beziehungen: Wer ein Fisternöllchen hatte, hatte sich mit einer Person eingelassen, die bereits anderweitig (Ehe, Verlobung) gebunden war, und das war moralisch anrüchig. Ich finde, das Wort besitzt einen ganz eigenen Charme gegenüber dem profanen »Fremdgehen«.

Karl-Rainer Broch, Solingen