(nach Joseph Freiherr von Eichendorff, »Weihnachten«)
Markt und Straßen stehn verlassen,
Still erleuchtet jedes Haus,
Wütend geh ich durch die Gassen,
Alles sieht nach Bauhaus aus.
Und die Fenster sind jetzt alle
Mit Antennen froh geschmückt,
Tausend Kindlein stehn und schauen
Auf ihr iPhone, tief beglückt.
Und ich wandre frohen Mutes
Weit hinaus, wo’s Funkloch ist,
Hoffend, dass ich einen treffe,
Der die Weihnacht nicht vergisst.
Sterne keinen Kreis mehr schlingen.
Wer kam da »vom Himmel hoch«?
Und statt Glocken Kassen klingeln.
Weihnachten? Was war da noch?
Maria Stiefl-Cermak, Freiburg im Breisgau