»Nur 168 Tage!« Diese Postkarte schrieb mein Onkel im Frühjahr aus dem Militärdienst in einer Kaserne im lothringischen Forbach an seine Familie in Erkrath bei Düsseldorf.
Es sollte anders kommen. Nach Ausbruch des Krieges kam er an die Westfront und starb bald darauf – wie es offiziell hieß – den Heldentod. Zuvor war bereits mein Großvater, Schneidermeister und Ernährer der Familie, verstorben. Meine Großmutter verlor kurzzeitig den Verstand und kam in die Heilanstalt Grafenberg. Das war vor ziemlich genau hundert Jahren, als der Rekrut Willi Kloft noch dachte, bald in die Heimat entlassen zu werden.
Hans Kloft, Bremen