Im Nachlass meiner Großmutter fand ich ein beidseitig beschriftetes Stück Birkenrinde, das mein Großvater von der russischen Front im Herbst 1915 an seine Frau und seine siebenjährige Tochter schickte. Meine Großmutter war zu diesem Zeitpunkt wieder schwanger. Erst 1918 erfuhr sie, dass ihr Mann im März 1916 (also fast zeitgleich mit der Geburt seines Sohnes) in russischer Kriegsgefangenschaft an Flecktyphus gestorben war. Als junge Witwe sorgte sie fortan unter schwierigen Verhältnissen alleine für die beiden Kinder, denn nach dem frühen Tod ihres geliebten Mannes hat sie nie mehr geheiratet.
Dies ist mein Beitrag zu »100 Jahre Erster Weltkrieg«.
Hans Werner Fischer, Frankfurt am Main