In unserer Familie gibt es einen Kaufmannsladen, den mein Großvater etwa 1930 für meinen Vater gebaut hat. Der Kaufmannsladen hat einen Weltkrieg überstanden und reiste 1957 offiziell mit mir aus der DDR aus. (Als Kind von »Republikflüchtigen« – meine Eltern waren vorerst ohne mich in den Westen gegangen – wurde ich ausgewiesen, durfte aber meine Besitztümer offiziell mitnehmen.) Das Bild von 1956 zeigt mich mit meinen Großeltern (rechts mein Großvater, der »Erbauer« des Kaufladens). Kürzlich konnte meine zweijährige Enkelin Anna den Laden übernehmen. Aus diesem Anlass haben wir dann alle vier Generationen im und neben dem Laden fotografiert, die mit ihm schon gespielt haben und noch weiter spielen werden: meine Tochter Sonja, Anna, meinen Vater und mich (von links nach rechts).
Sonja hat immer sehr stolz erzählt: »Den Kaufladen hat mein Urgroßvater für meinen Opa gebaut.« In unserer konsumorientierten Zeit finde ich es schön, wenn die Dinge wegen ihrer Geschichte geschätzt werden und auch Kinder eine Idee vom Eingebundensein in Zusammenhänge bekommen.
Elke Greven, Aachen