Als Kind in Berlin aufgewachsen, hörte ich von meiner Mutter und Großmutter häufig die Äußerung: »Die wohnt ja JOTT-WEDE!« oder »Der is nach Jottwede jezogen.« Dann wusste man, dass weitere Besuche nicht mehr infrage kamen, denn wer wollte schon lange, beschwerliche Anfahrten in Kauf nehmen, um Verwandte oder Bekannte irgendwo im Umland zu besuchen? Das Wort klang für mich aber auch etwas feierlich und exotisch: vorn »Jott« – berlinisch für »Gott« – und am Ende das »e« betont, also mit einem Hauch von feinem Französisch. Viel später habe ich erfahren, dass »jwd« die Abkürzung des Berliner Ausdrucks »janz weit draußen« ist.
Christiane Andersen, Göteborg, Schweden