In einem Berliner U-Bahn-Café. Eine südländisch aussehende junge Stadtstreicherin steht vor mir am Tresen und drückt sich an der Scheibe die Nase platt. Die Verkäuferin herrscht die Stadtstreicherin an: »Wat denn nu!« Meine Nackenhaare stellten sich senkrecht. Ich frage die Stadtstreicherin, was sie möchte. Sie deutet stumm auf Kuchen und Kaffee. »Zahle ich«, sage ich. Wortlos, mit verhaltenem Lächeln, zieht die Stadtstreicherin von dannen. »Für mich eine Schokolade und ein Croissant.« »Macht acht Euro«, kommt es barsch über den Tresen, »aber für Sie die Hälfte!«
Peter Goebel, Berlin