(nach Bertolt Brecht, »Sonett Nr. 19«)
Nur eines möcht ich nicht: gebunden sein.
Will dich nur hören, wenn du nichts beklagst.
Bin froh, wenn du zu manchem nichts mehr sagst.
Ich wünschte mir, dir ging es gut allein.
Und wärst du einsam, möcht ich dich nicht sehn.
Zum Urlaubmachen bin ich gern bereit.
Auch ohne dich verbring ich gerne Zeit.
Hab Angst, mit so viel Liebe umzugehn.
So gilt kein »Halt mich, gib mir deine Nähe!«
So gilt kein »bleib!« und nur ein »wolln mal sehn«.
Verantwortung, zu der ich nicht mehr stehe.
Du weißt, ich bin mit dir nicht wirklich frei
Das aber brauche ich, wie’s immer sei.
Ich kann nicht mehr, wie soll das weitergehn?
Heike Hagemeister, Heroldsbach, Oberfranken