Lesezeichen
‹ Alle Einträge

Die Kritzelei der Woche

 

»Hast du meine Notizen gesehen?« – »Welche?«, frage ich scheinheilig. »Na, die mit den Fischaugen! Ich hatte sie neben den Computer gelegt, aber da sind sie nicht mehr«, ruft meine Frau hörbar genervt aus ihrem Zimmer. »Worum handelt es sich denn?«, will ich wissen. »Sag ich nicht, schließlich geht es auf Weihnachten zu«, lautet die Antwort. »Stand da ein Preis drauf?«, hake ich nach. »Ja, und genau darum geht es, ich habe etwas ausgehandelt, und jetzt bin ich mir des Betrages nicht mehr sicher. Und wie der Kerl hieß, weiß ich auch nicht mehr, Kleist oder Keil oder … Herrgott, wo ist denn das Ding?« Kunstdiebstahl ist ja eigentlich verwerflich, denke ich. Andererseits kommt die Kunst in diesem Fall wenigstens unter die Leute. PS: Den Fisch unten rechts finde ich zum Küssen, meine Frau übrigens auch, gerade jetzt, wo es auf Weihnachten zugeht … Und verhandeln kann sie! 1.390 euro für einen echten Klee sind doch ein Schnäppchen, oder?

Rudi Kynast, Reckingen, Schweiz