Seit Beginn des Studiums habe ich mich während der Vorlesungen, Seminare und Übungen immer wieder beim Herumkritzeln erwischt. Leider höre ich dabei nicht weiter zu – wie die meisten Menschen –, sondern denke über andere Dinge nach. Inzwischen habe ich meine Kritzel-Therapie abgeschlossen – und mein Kunstgeschichte-Studium abgebrochen. Aus den als Randverzierung anfangenden, schließlich über alle Mitschriften ausufernden Kritzeleien meine ich herauslesen zu können, dass mir irgendwie das Praktische fehlt. Seit zwei Wochen kritzele ich nun nicht mehr, sondern arbeite an Bewerbungsmappen für verschiedene Kunsthochschulen. Und: Ich bin glücklich.
Charlotte Hammes, Bonn