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Fersengeld: Mein Wort-Schatz

 

Meine kleine Tochter liest in einem Kinderbuch, runzelt die Stirn, blättert zurück und fragt schließlich skeptisch: »Mami, können Jungen ihren Fersen Geld geben?« Ich muss lächeln, das Wort Fersengeld habe ich schon ewig nicht mehr gehört. Durch meinen Kopf wirbeln fast 40 Jahre alte Bilder. Ich erinnere mich, was meine Schulfreundin Gaby und ich – damals etwa so alt wie meine Tochter heute – so alles anstellten und wie oft wir vor Strafe oder Vergeltung flüchteten: Fersengeld gaben. Nur einmal klappte es nicht. Da stand bald darauf ein Polizist in der Wohnungstür. Er suchte die Kinder, die Mehlmatschbomben auf arglose Passanten geworfen hatten. Ich erkläre meiner Tochter die Bedeutung des Wortes Fersengeld. Nur über Beispiele schweige ich lieber.

Anke Berlett, Neuss