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Das Brot teilen

 

na / photocase.com

Seit fünf Wochen sind wir in Spanien unterwegs. Herrliche Natur, stimmiges Wetter, kleine Dörfer mit Bäckerladen, aber das Brot? Mehr und mehr kommt die Sehnsucht nach einem kräftigen oberschwäbischen Graubrot hoch. Endlich im Baskenland, auf dem Markt in Guernica steht ein Käseverkäufer und bietet auch Holzofenbrot an: krustig, kompakt, fast Vollkorn, jeder Laib um die eineinhalb Kilo schwer. Doch: ein halbes Brot? Nein! Ich packe meinen Käse ein und beobachte, wie ein französisches Paar das gleiche Anliegen hat – und ebenfalls keinen Erfolg beim Händler. Ich beginne, mit den Franzosen zu verhandeln. Trotz der Sprachprobleme sind wir uns schnell einig: jeder die Hälfte.

Als der Brotverkäufer begreift, was da vorgeht, zieht ein Leuchten in sein Gesicht. Er schneidet sein Brot durch und verrechnet mit jedem direkt. Ob er weiterhin nur ganze Brote verkauft? Ich würde gerne wieder hinfahren und es überprüfen, denn das Brot war köstlich!

Christine Dent, Berg bei Ravensburg