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Descartes

 

(nach Robert Gernhardt »Kant«)

Eines nachts ward es Descartes
gewahr, dass sein Geburtstag naht.

Her und hin dreht er’s im Sinn:
Wie kann’s nur sein, dass ich – Ich bin?

Und: wohin geh’ ich, komm’ – woher?
Schlaf fiel ihm, wie auch das Denken schwer.

Er wälzte sich im Bettgestell,
die Nacht wurd’ lang, sein Geist nicht hell,

war schließlich ganz gedankenfrei,
nicht gar mehr denkend, dass er sei.

Erst als bereits der Morgen graute,
blies Frischwind in die Denkerflaute,

und führte ihn zu neuer Denke:
»Gibt’s da nicht bald für mich Geschenke?«

Dies bracht ihn wieder zu sich:
»Ich hab’ gedacht!!! – Also bin ich !!!!«

Gregor Murmann, Xanten