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Bilder aus Hamburg

 

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Mein Großvater diente im Zweiten Weltkrieg bei der Luftwaffe. 1943 wurde er nach Hamburg verlegt, wo es zwischen dem 25. Juli und dem 3. August heftige Angriffe gab; an die 40 000 Menschen kamen dabei um. Die sogenannte Operation Gomorrha, mit der die Briten und Amerikaner die zweitgrößte deutsche Stadt auslöschen wollten, stellte das bis Dato schwerste Bombardement in der Geschichte des Luftkrieges dar. Die Abteilung meines Großvaters war in der Innenstadt stationiert, und zwar an einer Flak (Flugabwehrkanone) auf dem Dach des Pressehauses am Speersort. (in dem Gebäude hatte damals das Hamburger Tageblatt seinen Sitz, nach dem Krieg waren die Redaktionen von Spiegel, stern und ZEIT dort untergebracht, letztere ist bis heute im Pressehaus geblieben, Anm. d. Red.). Während eines der letzten Angriffe in der Nacht vom 2. auf den 3. August fing das Dach Feuer. Die Flammen griffen auch auf das Munitionslager sowie ein Fotolabor im Inneren des Hauses über, bevor die Geschützmannschaft sie mit Sand löschen und sich – wie durch ein Wunder – in Sicherheit bringen konnte.

Gregor Mönnig, Düsseldorf