Beim Kaffee im Familienkreis kam mir der Ausdruck Verfumfeit über die Lippen. Meine Mutter stutzte: »Das ist ja Opas altes Wort!« Mein Großvater hatte es gebraucht, wenn er sagen wollte, dass man etwas verloren oder verlegt habe. Wir waren immer davon ausgegangen, dass mein Großvater dieses Wort frei erfunden habe und es allein unserer Familientradition gehöre. Ein Blick ins Grimmsche Wörterbuch und ins Internet belehrte uns jetzt aber eines Besseren: »veraltet, mundartlich: etwas unter Spiel und Sang herrichten; mundartlich: etwas in liederlicher Art und Weise machen und etwas verderben, verpfuschen, verschwenden, leichtfertig vertun«. Auch wenn mein Großvater also nicht der Schöpfer des Wortes ist: Es bleibt für uns immer mit Opa Otto verbunden.
Volker Kluft, Soest-Ostönnen