Aus dem Begriff »Nuckel«, umgangssprachlich für Beruhigungssauger, und der Bezeichnung für den Hebel am Steuerruder, der »Pinne«, setzt sich eines meiner Lieblingswörter zusammen – die Nuckelpinne. Aber weder mit dem einen noch mit dem anderen hat diese witzige Wortkreation etwas gemein. In Wirklichkeit geht es um ein altes, klappriges Kleinfahrzeug, das zudem noch schwach motorisiert daherkommt.
Über die Gründe, warum diese liebenswerte Vehikelbezeichnung im täglichen Sprachgebrauch kaum noch anzutreffen ist, kann ich an dieser Stelle nur spekulieren. Möglicherweise gibt es heute keine untermotorisierten Autos mehr, und die Alten und Klapprigen unter den Kleinwagen hat womöglich die Abwrackprämie von der Straße geholt. Sollte man den Nuckelpinnen tatsächlich nur noch auf Schrottplätzen begegnen? Für die Autoindustrie wäre es ein Segen, für die deutsche Sprache aber ganz bestimmt ein herber Verlust.
Thomas Fürbaß, Bad Schönborn, Baden-Württemberg