Zu meinem Wortschatz gehört seit unbestimmter Zeit der schöne Ausdruck Mieselprim. Er bezeichnet einen chronisch schlecht gelaunten, unangenehmen Menschen. Kürzlich habe ich ihn in einer Mail an eine Ex-Kollegin verwendet, die in Kiew arbeitet. Ein inzwischen hochbetagter ehemaliger deutscher Außenpolitiker hatte sich darüber beschwert, ihre Ukraine-Berichterstattung sei »russlandfeindlich«. Ich schrieb ihr: »Diesen Mieselpriem würde ich noch nicht einmal ignorieren.« Sie schrieb zurück: »Das Wort ›Mieselpriem‹ werde ich mir merken.«
Manfred Wichmann, Bonn