»Bis zur Grenze 5 km, wenn Flensburg deutsch bleibt«, so steht es auf dem Schild, das Demonstranten anlässlich der Volksabstimmung vom 10. Februar 1920 vor unserem Haus aufgestellt hatten. Mein Großvater war zu diesem Zeitpunkt Arzt in Gravenstein, das nach dem Ergebnis der Volksabstimmung dänisch wurde und heute Gråsten heißt. Also zog er mit seiner Praxis nach Flensburg um, in das abgebildete Haus, in dem auch nachfolgende Generationen als Ärzte arbeiteten. Heute ist das längst Geschichte. Deutsche und Dänen leben freundschaftlich auf beiden Seiten der offenen Grenze zusammen. Und unser Haus ist ein kleines Symbol dafür, wie Verhältnisse und Beziehungen unter den Menschen sich ändern und verbessern können, wenn die Menschen es nur wollen.
Hartwig Becker, Flensburg